Ich hatte in Phnom Penh ein Haus für meine zukünftigen Aktivitäten gemietet. Es war, glaube ich, am dritten Tag nach meiner Ankunft in Kambodscha, da standen plötzlich etwa 10 Kinder vor der Haustüre und baten um Almosen. Wir öffneten die Türen, gaben ihnen Papier und Stifte, und besorgten etwas zu essen.

Ab diesem Tag waren unsere Türen täglich für die Kinder geöffnet.

In einem entstehenden Villenviertel, umringt von Ghettos, Häusern, die mit Mauern, Wachpersonal und Stacheldraht gesichert waren, hatten wir alle unsere Türen für die Kinder des Viertels offen stehen lassen.

Aus allen sozialen Schichten kamen täglich etwa 40 Kinder, zum lesen, malen, spielen oder einfach nur um dabei zu sein.

Bald stießen auch die Eltern, Nachbarn und Taxifahrer dazu und genossen es ihre Zeit gemeinsam zu verbringen. Lachen, tanzen, Lärm und Spielen waren  bald aus der Nachbarschaft nicht mehr weg zu denken.

Nach etwa einem Monat stellte ich zwei Kambodschaner ein, die mir halfen. Im Hinterzimmer begannen wir, an Holzhausmodellen zu arbeiten, um den Club auch weiter finanzieren zu können.

Leider gingen mir meine privaten Geldreserven aus, sodass wir das Haus aufgeben mussten und den Club im Mai 2007 schlossen.

Für uns und die Kinder waren die vier Monate eine unvergessliche Zeit, eine Zeit ohne Tore, Mauern, ohne sozialen Unterschied. Erfüllt mit dem, was wir alle brauchen - die Spontaneität und Unbefangenheit der Kinder.

Alles übrige erzählen die Bilder :)

(Jänner - Mai 2007)