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                             DIL SE - ROVEANG                                                            (english Version)

 

Basis, Motor und Kernstück unserer Arbeit in Roveang bzw. dem Khum (Dörfergemeinschaft) Rohas soll das Meditationszentrum werden. Das Khum hat uns hierfür Land zur Verfügung gestellt und wird den Bau in Gemeinschaftsarbeit mit uns umsetzen. Gleichzeitig werden wir die Dörfer unterstützen die notwendige Schule zu errichten.

Mit dem Meditationszentrum wollen wir qualitativ hochwertigen Tourismus und damit alternative Einnahmenquellen für die Landbevölkerung schaffen. Die Umsetzung selbst soll auch zum Motor für Bewusstseinsfindung und Kulturforschung werden.

 

Unser Wirken wollen wir ganzheitlich angehen und hierbei weder auf die Menschen, die Natur und die Kultur vergessen. Nur in einem ausgewogenem Maß ist es möglich nachhaltig zu helfen.

 

Unsere Ansätze:

Allgemeine Situation - das Erkennen des Leidens und die Ursachen:

Lösungsansatz - das Erkennen der Möglichkeit eines Ausweges:

Die Plattform für das Wirken - Der Weg aus dem Kreislauf:

 

Zielsetzung und Arbeitsweise:

Projektziel

Detailbeschreibung der "Materiellen Ziele"

 

Unsere Plattform:

Meditationszentrum DIL SE:

Roveang und das Khum Rohas:

 

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Allgemeine Situation (das Erkennen des Leidens und die Ursachen):

 

In kaum einem ehemaligen Kriegsland sind so viele Hilfsorganisationen tätig wie in Kambodscha. Blickt man auf deren Erfolge der humanitären Hilfe in den letzten 10 Jahren, kommt man - im Vergleich zu ihrem Aufwand - zu einem ernüchternden Ergebnis.

Der Focus im Helfen liegt zumeist an den Symptomen, die, solange man sie behandelt, auch gut heilen. Ziehen sich Hilfsorganisationen zurück, oder übergeben sie die Leitung an Kambodschaner, passiert es oft, dass alles zum Alten zurückkehrt und ihre Absichten im Alltag verloren gehenba.

 

Die Missionierung auf vielen Ebenen und das Eindringen des Westens haben in der einstigen Perle Südostasiens zu einer Destabilisierung der Gesellschaft geführt. Ende der Sechziger wurde das Land, am Rande eines Stellvertreterkrieges zwischen Ost und West, ganz bewusst in einen fremden Konflikt involviert. Die Bombardierung ländlicher Regionen im Norden des Landes kosteten einer halben Million unbeteiligter Menschen das Leben.  Der fruchtbare Boden für eines der grauenhaftesten Regime des 20 Jahrhunderts war geschaffen. Den Ausgleich für die Opfer, die das Volk geben musste, hat die kambodschanische Bevölkerung selbst getragen und Ihresgleichen dafür gefordert. Unter Pol Pot wurde dabei auch ganz gezielt Wissen durch Tötungen der gebildeten Menschen und Zusammenhalt durch angestacheltes gegenseitiges Denunzieren ausradiert. 30 Jahr Krieg haben nicht nur viele Menschenleben gekostet und Wissen vernichtet. Das tragende Element einer Gesellschaft, jedes Menschen: das Vertrauen. Es wurde fast gänzlich aus dem Bewusstsein der Bevölkerung gelöscht. Soziale Netzwerke existieren teils nur mehr in ganz eng vertrauten Rahmen, wie der Familie und kleinen Dorfgemeinschaften.

 

Medien, die Wertesysteme der westlichen Hilfsorganisationen und auch heimkehrende oder besuchende Exilkambodschaner beeinflussen die Bevölkerung mit unbekannten Lebensphilosophien. Im Zwiespalt mit dem eigenem Bewusstsein und dem gut geheißenen Fremden, stockt die Selbstfindung. Die kambodschanische Kultur wird zwar meist traditionell gelebt, aber nur selten ganzheitlich verstanden. Sie wird zu einer vorhandenen Sitte, hat aber mittlerweile wenig Bezug zum realen Leben mehr.

 

Kambodscha ist ein Land voller Reichtum und es fehlt in Wahrheit weder an Potenzial noch an Ressourcen. Tierarten, die lange schon lange als ausgestorben galten und Pflanzen die der Welt noch unbekannt sind verstecken sich in den verschwindenden Minenfeldern. Über Jahrtausende, wie auch einst in der westlichen Welt, fand stets ein ausgewogener Ausgleich zwischen den Reichtümern des Landes und ihren Nutzern statt. Der mittlerweile auch im Westen als falsch erkannte Weg, das Erreichbare einfach zu nutzen, ist entgegen dem ureigenen kambodschanischen Verständnis des Lebens. Das Fehlen des tiefgründigen Wissens lässt oft auf die importierten und leichter erscheinenden Vorgehensweisen zurückgreifen.

 

Das friedliche Lächeln von „Jayavarman VII“ auf den Türmen des Bayon in der einst mächtigen Tempelstadt Angkor Wats spiegelt die Leichtigkeit der Kambodschaner wieder. Leichtigkeit, die vererbt wurde und auf tiefem Verständnis der Dinge hervorgegangen ist.

 

Leichtigkeit alleine erlaubt aber nur offensichtlich positive Dinge anzunehmen. Misstrauen verhindert einen tieferen Zugang. Der natürliche Selbstschutzmechanismus wird hier oft zur Blockade und verhindert ein positives Einwirken sowohl von Außen als auch von Innen.

 

Der tragende Stand der Gesellschaft war seit jeher die bäuerliche Bevölkerung. 80% der Bewohner leben von der Landwirtschaft. Durch die Ereignisse unter dem Pol Pot Regime wurde die Arbeit der Bauern zu einem grauenhaften Dämon für breite Bevölkerungsgruppen. Mit Blick auf die perfekt wirkende Gesellschaft des Westens würde nahezu jeder Bauer seinen ungeschätzten Reichtum gegen fremden Glanz eintauschen.

 

Im Gegensatz zu unseren Breiten verfügt die hiesige ländliche Bevölkerung über kein umfassendes Wissen, dass sie zu unabhängigen Menschen macht. Meist beschränkt sich ihre Arbeit nur auf den Reisanbau. Gemüse, Fleisch und viele andere landwirtschaftliche Produkte müssen über dem Weg des Handels bezogen werden. Zusätzliche Einkommensquellen bestehen jedoch nur sehr selten. Der Handel zieht die Fäden und nutzt die Situation der einfachen Leute. Die Bauern unterliegen daher dem Diktat und der Willkür der Großhändler.

 

Die einstige Mittelschicht des Landes ist und wird immer mehr zum Armenhaus. Aus dieser Situation ergibt sich die überall vorherrschende Stadtflucht. Zahlreiche Bauern versuchen ihrer Situation so zu entkommen, indem sie Ihre Ländereien billig verkaufen und in die wenigen viel versprechenden Städte ziehen. Dort finden sie sich in einer fremden, vom Westen beeinflussten Gesellschaft wieder. Die zahlreichen Baracken, Verkaufstände und Ghettos erzählen die Geschichten dieser Menschen. Es bedarf keiner detaillierten Ausführung wie es in diesem Kreislauf zu Leid und Elend und deren Erscheinungen kommt. Um jeden Preis versucht man in diesem neuen System zu bestehen. Eines seiner Kinder zu verkaufen erfolgt nicht aus böser Absicht, es passiert aus Unwissenheit und dem geglaubten Fehlen von Optionen.

 

Das Land besitzt keinerlei soziales Netzwerk und die Bevölkerung ist der puren Marktwirtschaft mit all ihren Extremen ausgesetzt. Korruption, die nichts anderes als die extreme Erscheinung des Kapitalismus im öffentlichen Bereich ist, ist Teil des gesellschaftlichen Ablaufes und ist in jeder Form und in jedem Ablauf präsent.

 

Das zarte Wesen der Kambodschaner ist in jeder einzelnen Person versteckt und eingeschüchtert. Aus dem Misstrauen, das sicherlich auch ein Kriegsrelikt ist,  haben sich die gesellschaftlichen Bunde in vielen Fällen bis zur einzelnen Person zurückgebildet. Auf der einen Seite wachsen daraus mächtige Handelleute die ausschließlich in ihrem eigenen geglaubten Wohlbefinden handeln. Ein großer Teil der Menschen sieht ihr Dasein jedoch als unausweichliches Ergebnis ihres Karmas (Resultate aus vorangegangenen Verhalten). Der Glaube, seine Situation nur schwer im selben Leben ändern zu können, ist weit verbreitet.  Die Leute verbleiben deshalb im Schutz ihrer Vertrautheit und akzeptieren, so lange es möglich ist, ihre Situation.

 

Oft ist Wissen nicht verfügbar und wird jedoch als Machtfestigung absichtlich nicht zugänglich gemacht. „Wissen ist Macht“ - es bringt einen Vorteil gegenüber anderen. Kenntnisse wurden in den asiatischen Kulturen ausschließlich Verwandten und Vertrauten vermittelt. So sicherte man einerseits das unverfälschte Bestehen der Künste aber oft auch die Lebensgrundlage für eine Sippe.

 

Die meisten Meister alter Künste gingen in den Jahren des Pol Pot Regimes verloren. Know How wird teuer gehandelt. Selbst in öffentlichen Schulen bestimmt das Geld den Erfolg oder Misserfolg. Eine weitere Nebenerscheinung des Vordringens des Westens ist, dass sich die Bildung zumeist auf Englisch und so genanntes Management reduziert. So bekommen die Schüler zwar Werkzeuge vermittelt, haben aber keine Kenntnis sie einzusetzen. So hilft es nichts, wenn man eine Sprache kann aber nichts vermitteln kann. Es hilft auch nicht, führen zu können wenn man die kleinen Abläufe in einem Betrieb nicht kennt.

 

Wie schon erwähnt steht jedoch über allen, uns „Westlern“ negativen erscheinenden Begebenheiten/Phänomenen erstaunlicherweise, eine im westen nicht bekannte Unschuld und Leichtigkeit. Deutlicher als in der westlichen Gesellschaft ist zu erkennen, dass jeder Konflikt hier, jede leidbringende Tat, nur aus Unwissenheit und dem Drang nach glücklich sein, entsteht.

 

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Lösungsansatz (das Erkennen der Möglichkeit eines Ausweges):

 

Im Kambodschanischen gibt es das Wort „SAMMAKI“. Wie viele Wörter im Asiatischen kann man auch dieses schwer einem westlichen Synonym gegenüberstellen. Sinngemäß lässt es sich vielleicht am besten mit: „freudvolle Zusammenarbeit, die Gutes für alle bringt und ausstrahlt“, umschreiben.

 

Grundstein und auch Werkzeug für eine freudvolle Zusammenarbeit ist das Vertrauen.

 

Gelingt es ein Netzwerk, das auf Vertrauen basiert aufzubauen, ist eine Atmosphäre geschaffen, die es erlaubt an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Wenn eine größere Wiege der Geborgenheit vorhanden ist, entsteht die Möglichkeit für jeden einzelnen, sich aufzurichten und sich umzusehen. Es erlaubt den Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft und erweitert den Horizont und die Möglichkeiten jedes einzelnen. Mit dem Verständnis des vorangegangenen und des kommenden ist es möglich den Augenblick zu leben.

 

Das negativ geglaubte Kulturgut kann miteinander aufgearbeitet werden. Jeder einzelne verfügt über ein Puzzlestück der verborgenen Gesamtheit.

 

Eine Veränderung führt stets das dominanteste Glied einer Gesellschaft durch. Einer breiteren Gruppe Optionen zu geben kommt den Bedürftigen am besten und nachhaltig zu Gute. Die Bauern des Landes sind das Organ der Gesellschaft. Wie bei einem kranken oder verletzten Körper, kann man entweder die Symptome behandeln, oder auf die Ursachen eingehen um Wunden wirklich heilen zu lassen.

 

Wir wissen mittlerweile auch aus dem wissenschaftlichen Bereich, dass Krankheiten oft ganz andere Ursachen haben, als wir der Einfachheit halber annehmen. Heilung kann vorübergehend, oder ganzheitlich passieren. Die Symptome, die der Körper zeigt, spiegeln die Ursachen der eigentlichen Krankheit wieder. Wenn man die Symptome alleine entfernt, kann die Krankheit ungehindert unsichtbar weiter wachsen oder bricht in einer anderen Form aus.

 

In einer vertrauensvollen Atmosphäre kann fundiertes Wissen vermittelt und vervielfacht werden. Die Gesellschaft wandelt sich. Aus dem Konkurrenzkampf wird eine Zusammenarbeit. Aus dem Misstrauen wird das Verständnis des gegenseitigen Verbundenseins.

 

Dieser Vorgang kann nur in einer engen Zusammenarbeit und unter Anleitung erfolgen. Die „Helfer“ sollten daher tief in die Zielgemeinschaft integriert sein.  Es bedarf der Teamarbeit in allen Bereichen des Lebens. Sei es in der Interaktion miteinander, sei es im wirtschaftlichen Bereich, in der Produktion, in der Errichtung gemeinschaftlicher Einrichtungen, im Bildungsbereich und Sozialbereich.

 

Wichtig ist die offene Zugänglichkeit aller Informationen und „Know How“ für alle Mitwirkenden. Erklärungen und Korrekturen sind stets notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Bevor das ganzheitlich Positive auf breiter Ebene gesehen wird, wird der eigene Vorteil der Einzelnen jedoch immer im Vordergrund stehen. Daher ist es unbedingt notwendig, möglichst keine Nachteile entstehen zu lassen und notwendige Bedürfnisse zu erkennen um zeitgerecht zu argieren.

 

Das Naturgesetz von „Geben und Nehmen“ muss streng eingehalten werden. Ist es im Ungleichgewicht, führt es direkt oder indirekt zu Konflikten. Es ist daher auch erforderlich, dass dieser Ausgleich nicht nur im Umfeld der Zielgruppe passiert, sondern auch im Zusammenspiel zwischen „Helfern“ und der Zielgruppe.

 

Dem Empfänger eines Geschenkes soll es möglich sein etwas zurückzugeben und für jede Unterstützung gibt es einen Ausgleich. Schaft man einen Rahmen in dem dieses Naturgesetz reibungslos funktioniert wird eine ausgeglichene Beziehung geschaffen; eine Beziehung die frei gewählt ist und jeder Zeit beendet werden kann.

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Die Plattform für das Wirken (Der Weg aus dem Kreislauf):

 

Es ist viel verbreitet in Strukturen zu katalogisieren. So wird oft klar unter den Beteiligten unterschieden und vergessen, dass die Grundbedürfnisse für alle gleich sind. In jeder Situation ändert sich der Fluss des Gebens/Helfens.

 

Die Plattform, auf der unsere Arbeit erfolgen soll ist daher für alle ein Ort des Gebens aber auch ein Ort des Bekommens. Sowohl das „Annehmen“ als auch das „Geben wollen“ sind ureigene Bedürfnisse jedes Menschens/Wesens.

 

Aus diesem Grund versuchen wir von gängigen Definitionen wie: Bedürftiger und Helfer in Bezug auf eine spezielle Person, Abstand zu halten und dieses lediglich von der Tat in der speziellen Situation anwenden.

 

Jeder von uns hat etwas zu geben und jeder braucht etwas von anderen. Diese Situation ist das Wesen jeder Gesellschaft. Oft wird es als Abhängigkeit gelebt, jedoch ist es auch möglich diese Verknüpfung frei zu leben.

 

Der Zielgruppe (Dorfgemeinschaft) muss klar gemacht werden, dass die „Helfer“ (von außen) sie brauchen. Wenigen in Kambodscha ist klar, dass ihr Erbe der Welt noch nicht zugängig ist. Ein Erbe, das wir alle benötigen werden, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.

 

Im touristischen Bereich ist Kambodscha noch sehr schlecht und oberflächlich erschlossen. Für jemanden, der sich wirklich für die Kultur des Landes interessiert, gibt es kaum Möglichkeiten sie zu erleben, geschweige zu verstehen. Offenherzige und interessierte Menschen sehnen sich danach ihren Horizont zu erweitern und Menschen aus fremden Kulturen zu begegnen und kennen zu lernen. Zugänglich ist ausschließlich ein billiger Abklatsch der fern der Realität ist und teuer verkauft wird.

 

Wenn man ein Land bereist und eine neue Kultur entdeckt, erlebt man das natürlicherweise als Außenstehender. Kaum hat man Zeit sich selbst in dieser neuen Situation zu erleben, sich selbst unter ganz anderen Gegebenheiten und Menschen zu beobachten, und die tiefgründigen Vorgänge in einem Selbst zu wahrzunehmen.

 

Die Kunst sich selbst kennen zu lernen und zu beobachten ist alte Tradition in der kambodschanischen Kultur, wird aber nur mehr wenig praktiziert. Buddhismus ist die Staatsreligion, wenn man ihn als Religion nennen möchte, des Landes und kann auf eine lange Geschichte und Entwicklung zurückblicken.

Wie bekannt ist, haben sich aus den indischen Lehren, etwa 500 vor Christus ganz unterschiedlich erscheinende Richtungen des Buddhismus entwickelt. In Kambodscha entstand daraus eine einzigartige Form, die alten Weltanschauungen nicht entgegen gesprochen, sondern integriert hat.

 

Die indigene Urbevölkerung war, wie in allen anderen Ländern, stark mit der Natur und ihren Abläufen verbunden. Aus dieser Zeit hat sich bis heute ein Ahnenkult erhalten.

Zum ersten Mal vermischte sich diese Religion mit dem Ankommen indischer Gelehrter im dritten Jahrhundert. Hinduismus wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt durch den aus dem Norden Indiens etablierten Mahayana Buddhismus (großer Weg) abgelöst bzw. ergänzt. Letztendlich konnte sich der konservative Theravada Buddhismus (kleiner Weg) aus Bali, der im 14. Jahrhundert bereits zur kambodschanischen Staatsreligion erhoben wurde, sich durchsetzen und ist bis heute als Hauptreligion etabliert.

 

Das Grundelement für das Verständnis der verschieden scheinenden indischen Lehren ist die Meditation, die Selbsterfahrung und das Beobachten seiner eigenen, innewohnenden Natur.

 

Heute ist es in westlichen Ländern einfacher an die buddhistischen Lehren zu kommen als in all ihren Ursprungsländern. Der aktive Weg dieser Philosophie führt Kambodschaner meist ins Kloster oder bleibt auch verschlossen. Im Bereich der buddhistischen Tradition ging über die Kriegsjahre viel Wissen verloren. So beschäftigt  die Menschen im täglichen Leben manchmal die Liturgie mehr als deren eigentliche Herkunft und Bedeutung.

 

Aus all den genannten Gründen erscheint es uns als eine perfekte Möglichkeit Notwendigkeiten, Wissen und Kultur zu verbinden, und als Plattform ein Meditationszentrum zu errichten.

 

Diese Einrichtung soll zukünftig die lokalen kommunalen Notwendigkeiten finanzieren und den Dorfverbänden eine reale Einnahmequelle bieten. Die Errichtung wird zu einem großen Teil durch die Gemeinschaft selbst getragen.

 

Derzeit besteht keine offizielle Einnahmequelle für kommunale Aufwendungen. So steht zum Beispiel im gegenständlichen Dörferverband der Bau einer Schule für die 7. - 9.  Schulstufe an. Die Finanzierung dafür ist nicht gesichert. Ohne Unterstützung müßten alle Familien mehrere Jahre zusammensparen um gemeinsam den Bau zu ermöglichen.

Die Lehrerschaft würde von Regierungsseite gestellt werden und so würden staatliche Lehrer etwa $ 30,-- pro Monat verdienen. Dementsprechend ist auch die Qualität des Unterrichtes. Besteht seitens der Dörfergemeinschaft die Möglichkeit den Betrieb mitzufinanzieren, würden sich für die Schüler ganz andere Bildungsperspektiven öffnen. 

Der Bezirk verfügt weiters über eine unzumutbare medizinische Versorgung, welche durch die finanzielle Unterstützung relativ einfach verbessert werden könnte.

 

Grafik zum Grundprinzip des Wirkens

 

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Projektziele:

 

Um die Ziele besser einordnen zu können werden wir sie generell in zwei Kategorien einteilen:

 

A)    Bewusstseins Ziele

B)    Materielle Ziele

 

 

Beide Hauptgruppen sind von einander nicht trennbar und sollten jederzeit ausgewogen miteinander verglichen werden. Beide Kategorien sind auch getrennt in der einzelnen Person wie auch der Gruppe zu betrachten (subjektiv, objektiv). Wobei in der ersten Projektphase ein höheres Augenmerk auf die subjektiven Ziele gerichtet werden muss. Mit dem Anlaufen wird der objektiven Seite mehr Gewichtung beigemessen. Ein Erfolg kann dann stets an den subjektiven gemessen werden, da Objektive letztlich immer das Subjektive stärken.

 

Im Rahmen der Plattform soll sowohl das Bewusstsein wie auch die materielle Situation verbessert und gestärkt werden.

Die globalen Ziele haben wir in feinere Untergruppen unterteilt um so jedem einzelnen eine Augenmerk zukommen lassen zu können. Gleichzeitig versuchen wir eine Verknüpfung mit den materiellen Zielen herzustellen.

 

A) Bewusstseinsziele

Objektiv / subjektiv

Kurzbeschreibung

Verknüpf.

1. Vertrauen

subjektiv

Grundbasis für einzelne Interaktionen

B1

2. Selbstbewusstsein

subjektiv

Selbsterkennung und Wertschätzung

B1

3. Bildungsstärkung

subjektiv

Ausbildung, Schulung und deren Zugang

B2, B1

4. Zukunftsperspektive

subjektiv

Zukünftige Arbeits- Einnahmequelle

B7, B1

5. Kreativität

subjektiv

Selbstständiges Nutzen von Alternativen

B1

6. Gesundheit

subjektiv

Gesundheitsversorgung, Vorsorge, Bildung

B3, B1

 

 

 

 

7. Zusammenhalt

objektiv

Innerhalb des Dorfverbandes als Schwerpunkt

B4, B1

8. Kulturbewusstsein

objektiv

Kulturkenntnis und damit Aufarbeiten derselben

B1

9. Umweltbewusstsein

objektiv

Naturkenntnis und der Schutz derselben

B5, B6, B1

 

B) Materielle Ziele

Objektiv / subjektiv

Kurzbeschreibung

 

1. Meditationszentrum

objektiv

Plattform, Einnahmequelle, Kreativ. Forschung

 

2. Schulbau u. Betrieb

objektiv

Für 7-9 Schulstufe

 

3. Medizinische Einr.

objektiv

Verbesserung der vorhandenen Klinik

 

4. Gemeindehaus

subjektiv

Arbeitsstätte für die kommunale Administration

 

5. Wasserwirtschaft

objektiv

Wasserver-, Entsorgung sowie Bewässerung

 

6. Abfallwirtschaft

objektiv

Deponie und Recycling organisieren

 

7. Betriebe u Wirtschaft

objektiv

Schaffung von Einnahmequellen

 

 

 

Die „Materiellen Ziele“ sind für jedermann greifbarer, aber dienen letztlich ausschließlich den „Bewusstseinszielen“.

Im weiteren Verlauf der Detailbeschreibung werden wir daher hauptsächlich auf die „Materiellen Ziele“ eingehen.

 

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Detailbeschreibung der "Materiellen Ziele"

 

Allgemeine Regeln der Zusammenarbeit:

 

Für die Allgemeine Zusammenarbeit wird zwischen den Leitern von DILSE und der Zielgruppe ein Memorandum unterzeichnet. Dieses beschreibt die allgemeinen Regeln, die Aufgaben und die Interaktion. Weiters beinhaltet es die generellen Prozessabläufe und die Struktur der steuernden Komitees.

 

Resourcen für alle Arbeiten:

 

Für die Umsetzung der anstehenden Projekte wir auf die ausgewogenen und schonende Verwendung von Ressourcen großen wert gelegt. Grundsätzlich gilt, die vorhandenen Ressourcen vorzuziehen und auf Zulieferung von Außen zu verzichten.

Jedoch ist es notwendig die eigenen Ressourcen so zu verwenden, dass sie nicht aufgebraucht und auch gepflegt werden.

Die Arbeit von Menschen ist auch der Arbeit von Maschinen vorzuziehen. Ist es dennoch erforderlich, Maschinen einzusetzen, ist auf die Art der Energie die zum Einsatz kommt zu achten. Erdölprodukte werden so weit es geht vermieden.

Unter Einhaltung dieser Regeln, ist sicher gestellt, dass die Projektumsetzung selbst keinerlei negative Konsequenzen für Natur und Umwelt hat.

 

Nutzung vorhandener Baustoffe:

 

 

Zulieferung von Baustoffen:

 

 

Zugelieferte Materialien sind möglichst von kambodschanischen Erzeugern zu erwerben. Auf eine kurze Anlieferstrecke wird geachtet.

 

Energie und Transport:

 

 

In der Anfangsphase wird auf anzuliefernden Biodiesel und importierte Solarpanelle zurückgegriffen. Die Eigenproduktion von Alternativer Energie wird jedoch generell forciert und angestrebt.

 

 

Arbeitskräfte und Finanzierung:

 

Möglichst alle Arbeiten sind von den Dorfbewohnern selbst umzusetzen. Bestehen keine notwendigen Kenntnisse über die erforderlichen Arbeiten, werden diese im Zuge der Abwicklung geschult.

Es ist Ziel, dass die Projekte selbst zu Schulungsarbeiten werden. „Umsetzen um des Umsetzens Willen“ wird so weit es möglich ist vermieden.

 

Ablauf des Ausgleiches in der Errichtungsphase:

 

Grafik zum Ausgleich

 

In der Phase der Errichtung stellt die Bevölkerung ihre Dienste größtenteils kostenlos zur Verfügung. Der Ausgleich erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Je nach Art der Eigenleistung werden die Dienste als Schulungen aber auch finanziell rückvergütet.

 

Die Quelle für die Rückvergütung stellen die Einnahmen des Meditationszentrums dar.

 

Für die Phase der Errichtung wird daher auf ein Minimum von finanzieller Unterstützung durch Dritte bzw. von Außen zurückgegriffen.

 

Arten der Mitarbeit:

 

1. Gemeinschaftsleistungen:

Von der Dorfgemeinschaft werden Arbeitskräfte für arbeitsintensive und einfache Leistungen zur Verfügung gestellt. Gegenleistung: Die direkte Gegenleistung hierfür ist die spätere Finanzierung gemeinschaftlicher Einrichtungen durch das DIL SE Zentrum. Beispiele für Gemeinschaftsleistungen: Landbearbeitung, Pflanzung, Rohstoffsammlung, Erdarbeiten.

 

2. Einzelleistungen:

Interessierte Menschen aus den Dorfern haben die Möglichkeit, im Zuge der Errichtungsphase vollbeschäftigt mitzuarbeiten. Einerseits schafft dies unmittelbar Arbeitsplätze, andererseits dient dies auch zur Ausbildung dieser Menschen in Fachbereichen. Gegenleistung: Ausbildung und ev. zukünftige Vollbeschäftigung und Teilvergütung ihrer Leistung in finanzieller Form, zeitversetzt (ja nach Möglichkeit der Ausschüttung von Eigenerträgen). Mit jeder Person wird eine detaillierte Vereinbarung über Leistung und Gegenleistung getroffen.

Beispiele für Einzelleistungen: Mauerer, Zimmerer, Koch, Assistent.

 

Neben den vereinbarten Gegenleistungen, die im Vorfeld festgelegt werden, erfolgt die Beistellung von zwei Malzeiten pro Tag durch DIL SE.

Mit dem gegenständigen Ausgleichsmodel wird sichergestellt, dass die notwendige Grundversorgung der Menschen stets gewährleistet ist und gleichzeitig ein längerfristiges Denken forciert wird. Den Menschen wird bewusst gemacht, gemeinsam für ihre Zukunft zu arbeiten um letztlich einen Nutzen daraus zu ziehen.

 

In der Phase der Errichtung reduziert sich die Finanzierung auf:

 

 

Diese Mittel werden durch Unterstützer und Spender von DIL SE aufgebracht.

 

 

Ausgleichsformen auf allen Ebenen:

 

Leistung

Gegenleistung

Gemeinschaftsleistung von den Dörfern

·     Verpflegung der Einzelnen mit 2 Mahlzeiten

·     Zukünftige Finanzierung von kommunalen Betrieben  und Vorhaben

Einzelleistungen

·     Schulung

·     zukünftige Beschäftigung bzw. Entlohnung

Spender und Förderer

·     optimale Verwendung ihrer Mittel

·     langfristiger Nutzen ihrer Hilfe

·     Berichterstattung

Kleinunterstützer

·     Aufenthalt im Meditationszentrum

·     Berichterstattung

 

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